Isaac Albéniz (1860–1909)
Complete songs

Audax Records präsentiert das zweite Album der guatemaltekischen Sopranistin Adriana González (Operalia-Gewinnerin 2019) und dem baskischen Pianisten Iñaki Encina Oyón. Wieder darf man sich auf eine Entdeckung freuen: Die Gesamteinspielung der Lieder von Isaac Albéniz. Durch die chronologische Reihung der Kompositionen zeichnet das Duo das kurze aber mannigfaltige Leben des wichtigsten spanischen Komponisten und Wegweisers in das 20. Jahrhundert nach. Von seinen ersten Kompositionsversuchen bis hin zum krönenden Werk Iberia stecken diese Lieder Albeniz‘ gesamtes künstlerisches Spektrum ab. Als Verfasser des Booklet-Textes konnte mit Prof. Dr. Jacinto Torres einer der wichtigsten Albéniz-Experten gewonnen werden, dessen Liebe zum Komponisten und Kenntnis des Lebens und Werkes aus jeder Zeile seines Textes spricht. Ein farbiges, poetisches Album, das mit jedem Track neue, unerhörte Impressionen entstehen lässt.

Adriana Gonzalez ist eine der prominentesten guatemaltekischen Sängerinnen ihrer Generation. Im vergangenen Sommer gewann sie den 1. Preis beim Placido Domingos Wettbewerb Operalia 2019 in Prag. Einige ihrer aktuellen Projekte sind Micaëla (Carmen) am Opernhaus Zürich, Lauretta (Gianni Schicchi) & Suor Genovieffa (Suor Angelica) beim Tokyo Spring Festival und Contessa (Le Nozze di Figaro) an der Opéra National de Lorraine.

Iñaki Encina Oyón ist vor allem als Dirigent bekannt, u.a. hat er an Opernhäusern von Lille, Dijon, Rouen, Rennes und in Buenos Aires am Teatro Colón gearbeitet sowie in Japan, wo er das Tokyo Metropolitan Orchestra dirigiert. Obwohl das Dirigieren für ihn im Mittelpunkt steht, hat Iñaki Encina Oyón auch Cembalo und Klavier studiert. Er trat in Recitals im Auditorium des Louvre, im Amphithéâtre Bastille, in der Opéra de Lille, im Teatro Arriaga in Bilbao und im Teatro de la Zarzuela in Madrid auf.

Adriana González interpretiert die Lieder mit voll-rundem Ton. Sie verleiht den poetischen Vorlagen mit ihrem so persönlich sämigen Timbre jene erzählerische Dichte, die für eine atemberaubende Spannung sorgt und damit das absorbierende Eintauchen des Hörers in die Metamorphose der Gedanken- und Tonwelten des Albéniz erlaubt. Klang geht bei Gonzáles manchmal vor Textverständlichkeit, die Dramatik der Vorlagen schöpft sie bis in Grenzlagen mit großem Opernton aus. Oyón ist nicht bloßer Begleiter, sondern der virtuose wie einfühlsam den avantgardistischen Klavierpart finessenreich und rhythmisch beherzt gestaltende Pianist, von dem man gerne noch Soloklavierstücke von Albéniz hören möchte. (Onlinemerker)

Albéniz klingt weniger kompakt als Puccini, kräftiger als Debussy. samten wie Fauré. Sein Weltschmerz ist weniger fassbar als der Mahlers. Der Pianist lässt kein Detail unbeachtet, Adrianna Gonzales streichelt die Noten mit der weichen Melancholie ihres Timbres. Beide erfüllen die Kleinode des Spätromantikers mit hypnotischer Anmut. Eine Sternstunde. (Concerti)

PRESSEMATERIAL